Unsere Kollegin Angela Lehmann berichtet von Ihrer Kreuzfahrt auf den Spuren der Postschiffe in die arktischen Gewässer Norwegens mit der Otto Sverdrup von Hurtigruten.
Das Schiff:
Die Kabinen sind sehr freundlich in hellem skandinavischen Design eingerichtet. Ein Wasserkocher, Kaffee, Tee sowie ein Fön sind vorhanden.
Die 3 Restaurants bestechen durch ihre exzellente Küche.
Im Fredheim kann man in gemütlichem Ambiente Snacks genießen .
Das Aune ist das Hauptrestaurant . Das Seafood-Buffett ließ mich aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Das Lindström mit seiner gehobenen Küche ist den Suitengästen vorbehalten. Gegen einen Aufpreis kann man jedoch für eine Mahlzeit reservieren.
Vom Expeditionsteam werden täglich diverse Aktivitäten und Vorträge angeboten. Ole, der Wikinger vergnügte uns abends häufig mit seinem Storytelling. Ein Muss für Jeden.
Der Aufenthalt auf der Otto Sverdrup war hervorragend. Ich bin nur ungern von Bord gegangen.
Besuchte Orte:
Lysefjord
In diesem wunderschönen Fjord kann man den Preikestolen von unten bestaunen. Mit 604m ist er die höchste und wohl auch die bekannteste Felsplattform Norwegens.
Der Kjeragbolten, ein etwa 5m³ großer Monolith, eingeklemmt zwischen zwei Felswänden, verleitet viele Menschen zu gefährlichen Selfies.
Sportliche Personen können die Flørlitreppe mit ihren 4444 Holzstufen erklimmen.
Ålesund
Mir gefielen die wunderschönen Jugendstilhäuser.
Ein Aufstieg auf den Aksla wird mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Die 418 Stufen hinauf sind da schnell vergessen.
Besonders hat mir auch der Besuch des Atlanterhavsparken (Nordeuropas größtes Salzwasseraquarium) gefallen. Die Fütterung der Otter, Robben und Humboldt-Pinguine sollte man nicht verpassen.
Svolvær-Lofoten
Nachdem wir am Vorabend um 22h 44min und 36sec den Polarkreis erreicht hatten, durfte am Morgen, bevor wir die Lofoten erreichten, die Polartaufe nicht fehlen.
Schon die Anfahrt lässt einen staunen. Die majestätischen Berge, die als Kulisse für dieses
Fischerdorf mit seinen roten Rorbuer dienen, umrahmen diesen Ort. Begrüßt wird man an der Hafeneinfahrt von der Statue Fiskerskona( Fischersfrau) .
Die Galgen für die Stockfischproduktion stechen sofort ins Auge. Bekannt ist natürlich die Svolværgeita. Im Sommer kommen die Bergsteiger aus aller Welt hierher, um von einem Gipfel (die Ziegenhörner) zum anderen zu springen.
Mein Highlight war die Rib-Boot- Tour zu den Seeadlern im Trollfjord, die uns durch eine atemberaubende Natur führte.
Alta
Alta ist vor Allem für seine Nordlichtkathedrale und als Garant für Nordlichter bekannt.
Die Stadt an sich bietet dem Besucher nicht viel an Sehenswürdigkeiten. Es lag viel Schnee und die Kathedrale mit dem spiralförmigen Turm bot ein wunderschönes Fotomotiv.
Faszinierend war unsere Nordlichtsafari. Dazu fuhren wir etwa 50km in den Süden der Finnmark. Wir wurden nicht enttäuscht. Es war wunderschön. Dazu muss man wissen, dass mit dem bloßen menschlichen Auge, die Lichter nicht so kräftig grün zu erkennen sind. Es ist schwierig, das Erlebnis zu beschreiben. Das muss man selber erleben.
Nordkap
Durch eine tiefverschneite Landschaft ging es im Dämmerlicht an das sehr windige Nordkap. Die Kugel einmal ohne Menschenmassen zu erleben, war schon etwas Besonderes.
Die Nordkaphalle bietet diverse Angebote. Im unterirdischen Tunnel gibt es eine Ausstellung, einen Videographen (die 4 Jahreszeiten am Nordkap), ein Restaurant, Souvenirladen. etc.
Im Örtchen Sarnes erfuhren wir eine Menge über die Königskrabben. Anschließend durften wir diese verkosten. Das war sehr informativ und lecker.
Tromsø
Auch genannt: Das Paris des Nordens
Ich mag es, einfach durch die Storgata zu bummeln und das alte Tromsø auf mich einwirken zu lassen. Es gibt hier viele schöne Geschäfte und Restaurants. Unabdingbar ist für mich der Besuch von Snarby Strikkestudio AS.
Das Trollmuseum macht Spaß und vermittelt einen Einblick in das Trollleben.
Lohnenswert ist der Besuch der nördlichsten Brauerei der Welt. Mack’s Brauerei mit dem Ølladen und dem Shop.
Die Eismeer-Kathedrale habe ich diesmal nicht besucht, obwohl man von hier einen schönen Blick auf Tromsø hat.
Leider hatte die Fjellheisen-Bahn auf den Hausberg Storsteinen geschlossen.
Hier gibt es viel zu sehen und zu unternehmen. Da reicht ein einziger Tag nicht.
Reine-Lofoten
Ein Wow-Effekt und absolutes Fotoziel ist dieser kleine Ort. Å das südlichste Dorf der Lofoten ist ebenfalls sehenswert. Es gibt dort unglaublich viel zu entdecken. Die vielen roten Häuser sind das ideale Gegengewicht zu den schneebedeckten Bergen.
Auch hier findet man die Stockfischgalgen zu Hauf.
Loen
Loen ist ein kleines Dorf am östlichsten Ende des Innviksfjords. Hierhin gelangt man durch eine malerische Fahrt beginnend mit dem Nordfjord. Im Sommer kann man von hier aus unzählige Wanderungen unternehmen.
Wir nahmen den Skilift, der mit einer Steigung von bis zu 60° als einer der steilsten Lifte der Welt gilt. Er führt auf den Hausberg Hoven (1100m hoch). Zunächst hofften wir nicht auf gute Sicht, da diese durch eine Wolkendecke versperrt wurde. Oben angekommen wurden wir von Sonne und einer Unmenge an Schnee erwartet. Da empfiehlt sich unbedingt eine Sonnen- oder Skibrille; denn Schneeblindheit droht.
Wenig später bot sich uns ein unglaublich schöner Ausblick über den Lovatnet, die Fjordwelt und die Täler.
Oben auf dem Berg gibt es ein Restaurant und einen Souvenirladen.
Bergen
Bergen, auch die Stadt der sieben Berge.
Es wird ja gesagt, dass es Bergen ohne Regen kaum gibt. Ich hatte das 3.Mal Glück mit dem Wetter. Am alten Naturhafen Vågen finden wir die alte Hanseeinrichtung Bryggen. Mit seinen roten und gelben Holzhäusern ein auffälliges Bild. Ein Bummel durch das Viertel lässt uns erahnen, wie man im 12. Jahrhundert gelebt hat. Aus dieser Zeit stammt auch die Marienkirche.
Weiter geht es durch die Altstadt zur Fløibanen. Im Sommer muss man hier mit langen Wartezeiten rechnen. Vom Fløyen bietet sich eine imposante Aussicht über Bergen und die Inselwelt an. Auf dem Fløyen werden einige Aktivitäten angeboten. Von hier oben starten viele Wanderungen. Wer möchte geht zu Fuß den Berg hinunter.
Weiter führt uns der Weg zum Fischmarkt, der im Winter leider geschlossen ist. Ansonsten bekommt man hier fangfrische Garnelen, leckere Lachsbrötchen und ebenso leckere Fischgerichte.
Im Winter kann man den Markt in der Markthalle besuchen.
Wenn man Glück hat , liegt Norwegens ältester Rahsegler, die Statsraad Lehmkuhl im Hafen.
Es gibt noch so viel mehr zu tun, leider hatten wir nur einen Tag Zeit.
Fazit: Norwegen ist immer wieder eine Reise wert, ob im Sommer oder im Winter.